Beide Gedenktage lenken auf J. Wittigs Lebenslauf: Er wird am 22. Januar 1879 in Neusorge bei Schlegel in der Grafschaft Glatz geboren. Ab 1885
Besuch der Volksschule im Heimatdorf. 1899 Reifeprüfung am St.-Matthias-Gymnasium in Breslau und Beginn des Studiums der katholischen Theologie an der Breslauer Universität. 1903 Promotion zum Doktor der Theologie und im selben Jahr Priesterweihe. 1904/05 Studium in Rom. Nach Rückkehr Seelsorger in Patschkau und ab 1907 Kaplan in Breslau. 1909 Habilitation, Lehrberechtigung an Hochschulen. 1915 Ordinarius für alte Kirchengeschichte, Patrologie und christliche Archäologie. 1917/18 Dekan an der katholisch-theologischen Fakultät in Breslau. 1925 werden fünf Schriften Wittigs auf den Index verbotener Bücher gesetzt.
Im Wintersemester 1925/26 von der Lehre beurlaubt und Bitte Wittigs um Emeritierung. Am 12.06.1926 wird er exkommuniziert, kehrt nach Neusorge zurück und baut sich ein eigenes Haus.
1927 heiratet Wittig Bianca Geisler. Geburt von vier Kindern: Höregott (*1928), Johannes Raphael (*1929), Bianca Maria (*1931) und Christoph Michael (*1937). – Wittig ist Herausgeber der Zeitschrift „Die Kreatur“ (1926 -28), zahlreicher Bücher, Aufsätze und Erzählungen, Autor der Chronik der Stadt Neurode (1935-36) sowie der Chronik der Gemeinde Schlegel (1937-41 / Druckfahne). Am 5. März 1946 wird seine Exkommunikation aufgehoben und die Familie Wittig im April 1946 vertrieben. Über Altena/Westf. gelangt sie nach Göhrde-Forst in der Lüneburger Heide. Kurz vor Umzug nach Meschede, stirbt Joseph Wittig am 22.08.1949 und wird am 26.08.1949 in Meschede beerdigt.
Horst Stephan